Rückmeldung Sitemap

Sie sind hier: Tour de ZwiebelRückblicke2008EZ 13.6.2008: Drahtesel

EZ 16.6.2008: Mit dem Drahtesel auf guten Strecken unterwegs

ESSLINGEN: 200 Radfahrer gehen bei der „Tour de Zwiebel“ an den Start - Vereine, Stadt und AOK arbeiten zusammen

Von Peter Dietrich

Acht verschiedene Touren bot die AOK in den Landkreisen Esslingen und Göppingen gestern an ihrem „Radsonntag“ an. Eine von ihnen war die 33 Kilometer lange „Tour de Zwiebel“ rund um Esslingen. Den ganzen Tag starteten Radler in Mettingen und Zell zur Nord- und Südhälfte der Tour. Um zehn Uhr begann in Mettingen eine geführte „Promi-Tour“ über die Südroute.

„Er wäre gerne gekommen“, betonte Max Pickl vom Schul- und Sportamt. OB Jürgen Zieger hatte die Schirmherrschaft über die „Tour de Zwiebel“ übernommen und war kurzfristig verhindert. Wer den OB im Sattel sehen will, muss also bis zur „pedalo 08“ warten, wo er in zwei Wochen für eine gute Sache strampeln wird. Dirk Rupp, Kreisvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und grüner Stadtrat, hatte die „Tour de Zwiebel“ ausgearbeitet und die Organisatoren an einen Tisch gebracht. Beim Start der „Promi-Tour“ an der KSV-SportArena begrüßte er neben Pickl auch Thomas Schneider, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils, AOK-Marketingchef Markus Baur, Ulrich Thäsler vom Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt und Thomas Rumpf vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Jüngste Fahrerin im Promi-Tross war Rupps neunjährige Tochter Antonia - sie hatte sich spontan entschlossen und meisterte die ganze Tour in fünf Stunden.

„Um von Stadtteil zu Stadtteil zu kommen, ist es wichtig, die Schleichwege zu kennen“, betonte Rupp. Die Route enthielt davon viele lohnenswerte und war mit 110 knallgelben Schildern gut markiert. Am frühen Sonntagmorgen hatten Ehrenamtliche die am Vortag angebrachten Pfeile nochmals überprüft. Das Zusammenwirken von AOK, städtischen Ämtern, von VCD, ADFC, dem KSV Esslingen und dem TSV Berkheim beschrieb Schneider als „konzertierte Aktion“.

Mit Schneckennudeln über den Berg

Beim AOK-Stand noch rasch zu Äpfeln und Bananen gegriffen, dann ging es los über den neuen Steg über den Neckar, in flotter Fahrt am Neckar Center und den Kleingärten vorbei. Schon lockte der eigens für die Radfahrer aufgebaute Stand der „Eagles“ genannten Baseballer vom SV 1845 mit Kaffee, Radler und Schneckennudeln. Zeit für eine kurze Pause, als nochmalige Stärkung für den kommenden Anstieg. Dieser führte die Gruppe zum nächsten Stopp am Pliensaufriedhof. Hier hatte der ADFC seinen Infostand aufgebaut, der Arbeitskreis Umwelt der CDU bot Linsensuppe, Würstchen und Biobananen an. Außerdem hielt der Verein ExtraEnergy drei Fahrräder mit zusätzlichem Elektroantrieb zur Probefahrt bereit. Der eingebaute „Rückenwind“ tat enorm gut. Conny Krieger hob den geringen Energieverbrauch hervor. Wer dank der Unterstützung aufs Duschen verzichten könne, habe diesen bereits wieder ausgeglichen.

Zurück auf das eigene Rad, es wartete die knackige Steigung entlang dem Pliensaufriedhof hinauf zum Zollberg. Dann ging es fast eben an der Rohräckerschule vorbei nach Berkheim. Nach Durchquerung der Häuser ein lohnender Blick Richtung Jägerhaus, unterhalb dessen die Nordhälfte des Zwiebel-Rundkurses vorbeiführt. Das große Warnschild im Wald war berechtigt, denn der Schotterweg zurück ins Neckartal war sehr steil. Die Ankunft am Zentrum Zell gegen 12.30 Uhr passte genau. Denn gleich anschließend setzte Regen ein und die Gruppe suchte eilig Zuflucht unter dem AOK-Zelt - auch ohne Schirmherr. Im nächsten Jahr, hatte Pickl am Start versichert, werde der OB dann garantiert persönlich dabei sein.

Tour als Dauereinrichtung?

Obwohl die gelben Schilder wieder entfernt werden, lässt sich die anspruchsvolle, aber lohnende Tour weiterhin machen. In der soeben erschienenen dritten Auflage der Esslinger Radkarte ist sie ausführlich beschrieben. Sie weicht hier in zwei landschaftlich schönen Abschnitten von der Strecke ab, die für den Radsonntag galt. Auf diesen Strecken seien noch kleinere Baumaßnahmen nötig, meinte Rupp. Ein für eine Dauerbeschilderung passendes Logo mit einer radelnden Zwiebel hat der Verkehrsclub Deutschland vorab bereits entwickeln lassen.

Die neue Radkarte ist für 2,50 Euro in der Stadtinformation erhältlich.

Quelle: Eßlinger Zeitung 16.6.2008